Unser Vereinsheim befindet sich hinter der unscheinbaren Fassade eines Wohnhauses in der Ulrichgasse. Seit Mitte 2011 baut der Verein die ehemaligen Lagerräume zu einem großen Atelier- und Werkstättenquartier um und kann mittlerweile ein großes Repertoire an individuellen Räumlichkeiten anbieten. Die Flächen werden an Kunstschaffende, neue Selbstständige, HandwerkerInnen und andere Personen des kreativen und digitalen Bereichs vergeben. Mit der Zeit erwuchs daraus ein starkes Kollektiv mit weit gestreuten Kompetenzen.
Gleichzeitig hält sich der Verein die Möglichkeit offen, eigene Projekte durchzuführen und Ideen zu realisieren. Mittlerweile besteht ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen langfristig an Personen vermieteten Werkräumen sowie Flächen, die der Verein für Projekte zur Verfügung stellen und für eigene Veranstaltungen verwenden kann. Das Areal liegt direkt am Donaukanal und ist durch die Nähe zu Schwedenplatz und Nestroyplatz sehr gut öffentlich zu erreichen. Kennzeichnend für die Lage ist das für den zweiten Bezirk ausgewogene Verhältnis zwischen Grünlage und urbanem Stadtbild. Diese Ambivalenz holen wir uns von draußen nach drinnen hinein. Denn sowie wir auf Fortschritt, technische Finesse und industrielles Design stehen, so legen wir Wert auf eine nachhaltige und ressourcenschonende Arbeitsweise.
In diesem Sinne bauen wir Schritt für Schritt unsere Räumlichkeiten um. Fertig sind wir allerdings noch lange nicht. Der Kunstkanal unterliegt einem beständigen Wandel und sobald Umbauprojekte abgeschlossen sind, keimen bereits neue Ideen. Der baustellenartige Charakter bleibt also noch länger bestehen - dennoch ist der Kunstkanal bereits jetzt in der Lage, zentralen und attraktiven Raum zu günstigen Konditionen anzubieten.
Als grundlegender Katalysator von Diskursen und dem Entstehenden geteilter Erfahrungen bedienen sich unsere Mitglieder unterschiedlicher Sprachen. Unsere derzeitigen Mitglieder stammen aus acht Staaten: Österreich, Deutschland, Frankreich, Australien, Italien, Iran, Spanien und den USA.
Autor: Dominik Schaden
Über zwanzig Personen haben im Kunstkanal einen Platz gefunden ihre Ideen in Taten umzusetzen. Das Ergebnis kann sich im Zuge der Geschenkwerkstätte sehen lassen. Von Schuhen aus nachhaltigem Leder, über klassische Zeitungshalter, bis hin zu Kleiderhaken in Schwalbenform; das alles und vieles mehr wird hier im Kunstkanal in mühe- wie liebevoller Handarbeit produziert. Dabei ist das Projekt aus einer Not heraus entstanden. Studium, fixe Anstellung, 13.- und 14. Monatsgehalt, fünf Wochen Urlaub im Jahr; diese Zeiten sind für junge Menschen vorbei. Der Kunstkanal machte daraus kurzerhand eine Tugend.